Zwischen unserer Ausreise aus Nepal unserer geplanten Einreise nach Myanmar liegen noch knappe 3 drei Wochen, die wir in Indien überbrücken müssen (das Visum hatten wir in Kathmandu beantragt, während wir auf Viktor gewartet haben). Da wir uns an die angenehmen Temperaturen in Nepal gewöhnt haben, fiel die Wahl abermals auf Berge statt Hitze und wir machen uns auf den Weg nach Darjeeling.
Nach einer letzten nervenaufreibenden Busfahrt in Nepal (nachts, Bergstraße, zwei Reisebusse die sich ein kleines Wettrennen liefern) werden wir in Kakarvitta aus dem Bus geworfen um dort die Grenze nach Indien zu Fuß zu überqueren. Ausstempeln auf Nepalischer Seite, eine lange Brücke überqueren und zack sind wir in einer anderen Welt. Kaum am Ende der Brücke angekommen geht es schon wieder los: Bollywood-Musik aus schlechten Mobiltelefonen – willkommen zurück in Indien. Nach einem Abstecher ins Immigration-Office schnappen wir uns den nächstbesten Bus nach Siliguri und von hier geht es mit einem Jeep weiter nach Darjeeling. Interessanterwiese ist es hier in den den Bergen so gar nicht mehr Indisch, jedenfalls nicht so wie wir es kennengelernt haben. Es ist kälter, die Menschen sehen anders aus und die klassische Indische Straßenkuh sucht man auch vergebens. Stattdessen gibt es Regen, Nebel und eine Menge Teeplantagen. Kein Wunder dass sich die Engländer hier so wohl gefühlt haben…
Hier in Darjeeling machen wir auch die erste richtige Bekanntschaft mit den Indischen Behörden. Eigentlich wollen wir nur ein Permit für den Bundesstaat Sikkim, das nächte Ziel der Reise, aber dafür muss man erstmal das Immigration Office und das Magistrat aufsuchen und nebenbei noch ein paar Formulare ausfüllen. Irgendwie erinnert mich das Ganze an ein Berliner Bürgeramt, nur mit ein paar mehr Aktenstapeln.
Wir besuchen das Himalayan Mountaineering Institute was ganz spannend war, denn hier werden nicht nur Bergtseiger ausgebildet, es gibt auch eine stattliche Sammlung von Ausrüstungsgegenständen im Wandel der Zeit. Ganz schön verrückt mit welchen, aus heutiger Sicht eher primitiven Mitteln, man doch auch die großen Berge bezwingen kann. Das Mountaineering Institute ist übrigens ein Teil des Zoos und da ich unbedingt mal ein Yak sehen wollte, schauen wir uns den natürlich auch an. Leider ist das Ganze eine recht traurige Angelegenheit denn Wölfe, Schneeleoparden und Yaks brauchen sicherlich ein bisschen mehr Freiheit als ihre paar Quadratmeter da im Zoo. Das einzige Kerlchen mit guter Laune ist der Rote Panda, dem auch der Nieselregen Nichts ausmacht.
Ansonsten gibt es in Darjeeling nicht soviel zusehen. Wir machen einen kleinen Abstecher zur nächstgelegenen Teeplantage und lernen wie das eigentlich so gemacht wird und ich weiß jetzt auch, dass grüner und schwarzer Tee aus den gleichen Blätttern gewonnen werden, das war mir vorher nicht so bewusst.
Na und dann ist da natürlich noch der Toy Train – die Darjeeling Himalayan Railway. Da haben sich die Engländer 1871 gedacht sie bauen mal eine Zugstrecke, welche die 86km und über 2.000 Höhenmeter überwindet. Und so existiert die Schmalspurbahn noch immer, nur dass die Strecke mittlwereile durch Erdrutsche etc. wesentlich kürzer geworden ist. Da wir die Strecke bereits mit dem Jeep abgefahren sind und die Preise etwas unverschämt, belassen wir es dabei uns die Abfahrt des Zuges anzuschauen (ein kleines Video seht ihr weiter unten). Außerdem mussten wir uns etwas von unserem kleinen Schock erholen, denn die Erdbeben in Nepal haben noch nicht aufgehört und wir haben ein Déjà-vu, als auch hier auch die Erde bebt.
An unserem letzten Tag in Darjeeling war uns der Wettergott nochmal gut gesonnen uns wir können morgens tatsächlich noch einen Blick auf den Kanchenjunga erhaschen, mit seinen 8.586m der dritthöchste Berg der Welt.
Reiseinformationen Kathmandu nach Karkavitta:
– Abfahrt: 15:00 in Kathmandu (Rückseite der Swayambhunath)
– Ankunft: gg. 09:00 in Karkarvitta
– Entfernung: 487 km
– Preis: 2.000 NPR pro Person
Reiseinformation Karkarvitta über Siliguri nach Darjeeling
Die Grenze von Karkarvitta nach Panitanki kann man zu Fuß überqueren. In Panitanki dann einfach nach einem Bus nach Siliguri durchfragen.
– Dauer: ca. 1 Stunde
– Entfernung: 32 km
– Preis: 50 IDR pro Person (die Inder zahlen nur 20)
Aus dem Bus ausgestiegen (entweder Siliguri Junction oder eine Station weiter) sieht man schon die Jeeps stehen. Einfach nach Darjeeling fragen und sobald der Jeep voll ist, wird auch losgefahren – idealerweise also einen Jeep suchen, in dem schon jemand sitzt. Achtung Bergstraße, ist also Nichts für einen schwachen Magen.
– Dauer: ca. 2,5 – 3 Stunden
– Entfernung: 64 km
– Preis: 130 IDR pro Person