
Persepolis, die Stadt der Perser, einst eine der Hauptstädte des antiken Perserreiches hat heute wohl kaum mehr den Glanz von damals aber wenn man das Areal über die Steintreppe betritt, dann ist man in einer anderen Welt.
Gemeinsam mit Christopher und Alex die wir in Yazd kennengelernt haben, machen wir uns in einem kleinen Bus auf den Weg nach Marvdasht und dann weiter mit dem Taxi nach Persepolis. Die besagte Steintreppe ist der Eingang zu einem über 14 Hektar großen Areal auf einer Plattform am Fuß eines Berges und hat extra kleine Stufen, damit der Perser in ihren Gewändern auch elegant benutzen konnten, genauso wie ihre Pferde. Die Treppen erklommen steht man vorm Tor aller Länder das von zwei ochsenähnlichen Figuren bewacht wird und dann den Blick auf den Rest des Areals freigibt. Über 14 Paläste wurden seit 520 v. Chr. von Darius I. und seinen Nachfolgern auf dem Gelände errichtet, deren Gräber kann man übrigens ein paar Kilometer weiter bewundern. Naqsh-e Rostam besteht aus vier Felsgräbern und verschiedenen Reliefen, Indiana Jones lässt grüßen.

Da sitzt man also auf einem Hügel und bestaunt die über 2.000 Jahre alten Ruinen von Persepolis, erweitert die Liste der besuchten Weltkulturerbestätten um eine mehr und wünscht sich, man hätte Archäologie studiert. Dann könnte man nämlich den ganzen Tag hier durch die Gegend laufen ohne in den Reiseführer zu gucken was hier eigentlich was war. Allerdings würde man dann auch keine Belehrungen bekommen, dass man bei der Aufzählung der Völker an den Reliefs der Apadanatreppe um eine Zeile verrutscht ist und die Elamiten mit dem Ägyptern oder so verwechselt hat. An besagter Treppe begegnen wir nämlich Prof. Dr. Heidemarie Koch, die einige Standardwerke über Persepolis verfasst hat und gerade für ihr nächstes Buch recherchiert. Sie freut sich über die jungen Deutschen und wir halten einen kleinen Plausch und erfahren so, dass man anhand der Augenbrauen der dargestellten Personen wohl die unterschiedlichen Gruppen an Handwerkern erkennen kann, die daran gearbeitet haben – wieder was gelernt.



Wer sich übrigens fragt warum nicht mehr von Persepolis „übrig“ ist, der kann sich bei Alexander dem Großen bedanken. Der hatte wohl so seine Differenzen mit den Persern und ließ das Gelände niederbrennen.


4 Antworten
anne
Habe eigentlich nur eine Frage: wann trefft ihr Inken???? 😉
Freu mich auf den nächsten Bericht. LG. A.
melanie
Direkt nachdem wir im Oman waren 😉
Christopher
Hey!
Ihr habt ja offensichtlich Zeit gefunden, mit den Berichten nach zu kommen. Muss ich mir die Tage mal durchlesen. Ich bin morgen auf dem weg nach Osaka! Vielleicht kann ich ja während dessen meinen Blog updaten.
Schöne Photos und gut geschrieben. Macht Spaß, sich daran zurück zu erinnern!
Viel Spaß noch in Indien!
Alex
Freut mich, wieder etwas von euch zu lesen (und dann gleich 3 Beiträge – war wohl schon einige Zeit nicht mehr auf eurem Blog^^).
Finde es spannend nach knapp 1.5 Monaten ein paar Erlebnisse aus dem Iran revue passieren lassen zu können. Bin schon gespannt auf neue Geschichten aus dem Oman und vor allem Indien!
Weiterhin ’ne gute Reise!