Zum Glück hat Teheran eine Metro, denn mit begrenzten Farsi-Kenntnissen ist Busfahren innerhalb der Stadt nicht so einfach (in welchen Bus muss ich steigen, wo steige ich aus und wo zur Hölle sind wir?). Auch hier wieder das gleiche Spiel, Männer und Frauen haben getrennte Abteile (Frauen jeweils vorne und hinten und die Männer in der Mitte). Ich dürfte mit Johannes ins Männerabteil aber Johannes nicht zu den Frauen. Manchmal sieht man auch Familien die sich über die kleine Begrenzung hinweg unterhalten. Einmal den Platz gefunden geht es auch schon los, Verkäufer laufen durch die Züge und man kann alles kaufen was man so zum täglichen Leben braucht: Kaugummis, Lappen, Geschirrtücher, Socken, Unterhosen, Stifte, Zahnbürsten, -pasta und natürlich Zahnseide etc. Im Frauenabteil habe ich zusätzlich Nagellack, Lippenstift, Mascara und eine BH-Verkäuferin gesehen. Natürlich gibt es auch Haarteile zu kaufen die übrigens der einzige Grund sind warum die Frauen hier mit den Kopftüchern so toll aussehen. Haarteil auf den Hinterkopf und alle glauben du hättest eine Mähne wie Rapunzel. Wären diese Teile nicht so hässlich, ich hätte schon lange zugeschlagen.
Ich finde, dass Verkäufer in der U-Bahn durchaus effektiv sind (wie oft hab ich schon gedacht ich bräuchte noch was, war aber zu faul um extra auszusteigen?). Diese Innovation würde mein Leben vereinfachen – wäre das nicht was für die Berliner S-Bahn?
Ansonsten ist die Metro relativ neu und effektiv, wäre da nicht das Problem der Ein- und Aussteigens. Einer der wenigen Momente in dem die Iraner nämlich ihre sonst so berühmte Freundlichkeit vergessen ist beim Einstigen in den Zug oder Bus. Es wird geschubst, gedrängelt, die Ellenbogen ausgefahren und dabei sind die alten Damen die Schlimmsten. Erschwerend kommt hinzu, dass man nicht etwa wartet bis alle ausgestiegen sind. Nein, das Alles passiert gleichzeitig und wenn man mal in einer proppevollen Teheraner U-Bahn versucht hat ein- oder auszusteigen dann freut man sich direkt auch über die Geschlechtertrennung. Zum Abschluss noch ein Wort an meine lieben Berliner, in eine volle Bahn gehen noch mindestens 20 Leute mehr rein. Merkt euch das einfach für die nächste Rückfahrt von der Wuhlheide nach einem ausverkauften Konzert!
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Luckily Tehran has a metro as taking the bus is not that easy within the big cities if you have limited Farsi-knowledge (which bus to take, where to get out and so on). In the metro men and women are sitting separate das well. women in the back or front, men in the middle. I could go into the Mens department with Johannes but he is not allowed to mine. Once the doors are closed the Bazaar is on as salesmen walk through the wagons selling whatever you need on a daily basis: Chewing gums, rags, tea towels, socks, shorts, and everything you need to brush your teeth. In the womes compartment I have also seen nail polish, lipstick, mascara and even bras. Of course there are also these hairpieces which are the only reason these women look so stunning in their headscarfes. Just put them on top of your hair and you look like you have hair like Rapunzel below your Hijab. I was almost tempted to buy one but they are unbelievable ugly.
I would like to do some last minute shopping in Berlin, maybe adding tissues and toilet paper to the stock would be a good option?
In general the metro is quite new and effective if there wouldn´t be the problem of getting in and off the train as this is one of the few moments where Iranians loose their friendly attitude. So just imagine people try to get off the train while other people try to get in the train and some people stand in the way because once you are in you should not step out to make some space, otherwise you will lose the game. If you ever tried to squeeze out of a fully packed metro in Teheran you enjoy the advantages of being in the womens apartment – true story.
To finalize this some words for my dear Berlin friends: in a fully packed train waggon there is still space für 20 more (believe me) so just remember my words next time when you tried to get back from Wuhlheide after a concert which was sold-out.
2 Antworten
Christopher
Hehe, interessante Eindrücke aus dem Frauenabteil! Die U-Bahn war wirklich praktisch – außerhalb der rush hour! Das schlimme am Gedrängel ist, dass die Bahnen teilweise länger im Bahnhof stehen, als dass sie auf der Strecke sind, was höhere Taktungen unmöglich macht. Und zur Info: die Züge sind aus China und einige von ihnen scheinen doch älter zu sein, als das Streckennetz selbst 🙂
aber ein unterhaltender Eintrag! Sehr cool
melanie
Ja China hatte ich auch noch in Erinnerung und im Gegensatz zu einigen Wagen der Berliner U-Bahn wirkten die hier doch ganz frisch 🙂