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Isfahan – Moscheen-Overkill und große Sprünge

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Ein Besuch im Iran ohne nach Isfahan zu fahren wäre unverzeihlich also machen wir uns auf den Weg in eine der bekanntesten und auch schönsten Städte des Iran. Wieder findet uns jemand über Couchsurfing und so lernen wir Hadi kennen, der momentan wieder mit seinen Eltern zusammenlebt. Für uns heißt das Iranisches Familienleben und so richtiges Iranisches Essen – yeah. Isfahan ist vor allem für 2 Dinge bekannt, seine schönen Brücken und den Naqsh-e Jahan Platz, einer der weltgrößten innerstädtischen Plätze der Welt und wer hätte es gedacht, natürlic UNESCO Weltkulturerbe.

Naqsh-e Jahan
Naqsh-e Jahan

Hadi hat Lust und Zeit uns die Stadt zu zeigen also haben wir unseren persönlichen Tourguide für die nächsten Tage. Selbst als Hadi andere Verpflichtungen hat, organisiert er uns eine Begleitung in Form seines Neffen Puria, wir sind also in guten Händen. Dank des frühlingshaften Wetters verbringen wir die Tage draußen auf der Straße und genießen die Stadt. Isfahan ist die drittgrößte Stadt des Landes aber um Einiges entspannter als z.B. Teheran und durch das viele Grün vor Allem rund um den Fluß, ziemlich schön. Manchmal wird Isfahan sogar mit einem Freiluftmuseum verglichen und mit seinen vielen Moscheen und Palästen ist das gar nicht so abwegig. Das heißt allerdings auch, dass es unglaublich viel zu sehen gibt und deshalb haben wir ein straffes Programm an Moscheen, Palästen und natürlich Brücken.

Si-o-se Pol
Si-o-se Pol
Masjed-e Jameh
Masjed-e Jameh
Masjed-e Jameh
Masjed-e Jameh
Masjed-e Sheikh-al Lotfollah
Masjed-e Sheikh-al Lotfollah

 

 

 

 

 

 

 

Wir überqueren den Zayandeh auf und unter Brücken, besuchen die größte, die schönste und die älteste Moschee in Isfahan, sitzen am Naqsh-e Jahan Platz in der Sonne, besuchen Jolfa, das moderne Armenische Viertel und klettern hoch zum Feuertempel, dem Ateshkadeh-ye Esfahan. Bevor die Araber den Islam nach Persion brachten, war die vorherrschende Religion nämlich der Zoroastrismus und seine Anhänger beteten in Richtung des Lichts (so zumindest die Kurzfassung). Da Feuer zu dem Zeitpunkt das einzige kontrollierbare Licht war, findet man im Iran noch einige Feuertempel die eben Zeugen dieser Zeit sind (im Übrigen reden wir von einigen tausend Jahren).

Kakh-e Chehel Sotun
Kakh-e Chehel Sotun
Kakh-e Ali Qapu
Kakh-e Ali Qapu

Und dann sind da noch die Paläste: der Kakh-e Chehel Sotun, was übersetzt Palast der 40 Pfeiler bedeutet. Wenn man die Holzpfeiler zählt, welche das Dach der Terasse halten, dann sind es nur 20. Diese spiegeln sich aber in dem kleinen Pool des Persischen Gartens wieder (UNESCO Weltkulturerbe natürlich) und schon sind wir bei 40 Säulen. Am meisten hat mich aber der Kakh-e Ali Qapu beeindruckt. Von der Terasse hat man einen wunderbaren Blick auf den Naqsh-e Jahan Platz und im obersten Stockwerk befindet sich das Musikzimmer. Decke und Wände gehören angeblich zu den besten Beispielen für sekuläre Persische Kunst (sagt der Reiseführer), denn die Aussparungen in Form von Vasen etc. sehen nicht nur wunderschön aus, sondern haben auch einen positiven Effekt auf die Akustik im Raum.

Hubble-Bubble-Bar
Hubble-Bubble-Bar

Um uns von den langen Spaziergängen zu erholen machen wir Pause in einer Hubble-Bubble Bar in einem Hinterhof des Bazaars, die man ohne die Einheimischen wahrscheinlich gar nicht findet. Die sieht ein bisschen so aus wie ein Museum und ist vollgestopft mit alten Erinnerungen aber das macht sie zu einem perfekten Ortfür den Nachmittags-Tee. Naja und dann ist da natürlich nicht der Bazaar auf dem ich es endlich schaffe mir ein schönes Kopftuch zu kaufen. Hier ist es ganz entspannt aber nach Tabriz ist es sehr schwer das Bazaar-Erlebnis zu toppen. Hadi uns seine Familie haben aber noch eine Überraschung für uns. Wir gehen zu einer Veranstaltung die nur selten stattfindet und deshalb gut besucht ist. Hier kann man einen kleinen Einblick in die Tradition des Iran bekommen. Wir schauen uns eine Pahlavani-Vorführung an, eine Mischung aus Bodybuilding mit religiösen Wurzeln, trinken Tee, bekommen eine Vorführung im alten Hammam und finden am Ende noch ein klassisches Kasperletheather ich freue mich dass die Kinder in jedem Land den Kasper mögen und das Krokodil immer der Kürzeren zieht.

The beauty of Isfahan steals on the mind unawares. […] and before you know, Isfahan had become indeliable, had insinuated ist image into that gallery of places which everyone privatley treasures.

– Robert Byron, The Road To Oxiana

 

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