Jaisalmer hat mich von den Städten die wir in Rajasthan besucht haben, am meisten geprägt. Ich kann nicht einmal konkret sagen warum aber dieser Ort hat etwas Magisches. Jaisalmer und das riesige bewohnte Fort inmitten der Stadt sind aus gelbem Sandstein gebaut, aus diesem Grund nennt man sie auch die Goldene Stadt. Manchmal scheint es fast so als würde sich das Fort direkt aus der Wüste erheben, das ist schon ein besonderer Anblick. Jaisalmer liegt eigentlich bereits mitten in der Halbwüste Thar aber wirkliche Sanddünen findet man erst weiter außerhalb. Im Fort selbst befinden sich nicht nur einige Hotels und Touristenfallen sondern auch einige Jain-Tempel aus dem 15-16.,Jahrhundert die wir genauer unter die Lupe nehmen, genau wie das Museum im Fort.
Aber das Alles war für mich gar kein so großes Highlight, wir hatten ja schon ein paar Forts gesehen und auch die Tempel waren Nichts Neues. Ich glaube was ich an Jaisalmer so mochte, war die Entspanntheit. Im Gegensatz zu den anderen Städten in Indien leben hier nur gute 60.000 Menschen, für Indische Verhältnisse quasi ein Dorf. Und dann haben wir mit unserem Hotel noch einen Glücksgriff gelandet (die bequemsten Betten der Welt, einzige Gäste = volle Aufmerksamkeit + super Blick), die Teilnehmer der Rickshaw Runk angefeuert, den berühmten Palace on Wheels gesehen, den ersten Sandsturm unseres Lebens überstanden und in der Wüste geschlafen (endlich).
Letzteres war ein sehr einprägsames Erlebnis, darum gibt es davon jetzt noch ein bisschen mehr. Gemeinsam mit unserem Hotelbesitzer Dileep, der selbst in der Wüste aufgewachsen ist, machen wir uns mit dem Jeep auf den Weg in Richtung Wüste. Unser erster Halt sind die Kenotaphen in Bada Bagh. Zu Ehren der verstorbenen Könige wurden hier leere Gräber errichtet (in Indien werden die Leichen ja normalerweise verbrannt). Unser Ausflug führt uns weiter durch den Desert National Park zu den 84 erlassenen Dörfern von Kuldhara, wo wir ein paar Pfauen überraschen, vorbei an den Feldern auf denen Dileep ökologische Landwirtschaft betreibt bis hin zu dem Punkt an dem wir unser nächstes „Fahrzeug“ besteigen. Da wo wir hinwollen geht es für uns nämlich nur mit dem Kamel. Am Ende sind wir heilfroh, dass wir nur eine Stunde auf dem Rücken dieser Tiere verbringen müssen, bequem ist nämlich anders aber so kommt man in den Genuss in Ruhe die Geier am Wegesrand zu betrachten und kann sich schon mal auf die Entspannung am Lagereuer einstellen. Dort angekommen bekommen wir noch eine Kostprobe was man alles so lernt wenn man hier auwächst, Dileep zeigt und wie man ein Kamel ohne Sattel reitet und das in ziemlicher Geschwindigkeit. Beim alljährlichen Dessert-Festial in und um Jaisalmer ist das neben Kamel-Polo, Turban binden und dem „Man oft he Desert“ Contest nämlich eine der Disziplinen.
Nach einer sternenklaren Nacht unter freiem Himmel haben wir Glück, dass wir am Nachmittag zurück im Hotel sind. Wenn ein Sandsturm aufzieht, dann will man sicher nicht ungeschützt draußen sein.
Reiseinformation von Jodhpur nach Jaisalmer
Normalerweise gibt es Zugverbindungen zwischen beiden Städten (14659 oder 148109 aber die waren zu dieser Zeit leider schon ausgebucht. Die Alternative für uns war die Busverbindung.
– Abfahrt: ~11:30 Jodhpur
– Ankunft: ~16:30
– Entfernung: 235km
– Preis: 300 INR pro Person
Eine Antwort
Saraaaah
Desert-Festival, das kommt mir irgendwie bekannt vor. 🙂