Die letzte Station unserer Iran-Reise soll der Persische Golf sein, um genau zu seine eine Insel mit dem Namen Qeshm, die in diesem Land hier jeder anders ausspricht. Mit einer kurzen Zwischenstation in Bandar Abbas, wo es nicht soviel zu sehen gibt außer die viel bunter gekleideten Frauen (I like), geht es mit der kleinen Fähre ab auf die Insel. Hier verbringen wir ein paar Tage im Haus von Mr. Amini was eine entspannte Angelegenheit ist. Ein Großteil der Insel ist (wie sollte es anders sein) ein UNESCO gelisteter Geopark und so gibt es viel zu sehen. Das einzige Problem ist, dass man für alles ein Taxi benötigt was ein bisschen auf die Reisekasse schlägt.
Wir schauen uns das längste bekannte Salzhöhlensystem der Welt an, fahren im Boot durch die Mangrovenwälder, klettern durch den Charkooh Canyon, fahren in Täler die nur aus Fossilien bestehen (ziemlich crazy) und schauen uns das Star-Valley an. Am Rand der Mangrovenwälder sieht man zwischendurch einfach mal nen Flamingo rumstehen und Kamele findet man sowieso an jeder Ecke.
Und zu guter Letzt, hab ich Johannes gezwungen mit mir eine Delfin-Tour zu machen. So richtig mit anderen Iranischen Touristen und dem Iranischen Staatsfernsehen in einem anderen Boot fahren wir raus aufs Meer und finden Delfine – ganz schön cool (jaja Klischeetourismus werdet ihr sagen aber ist mir egal, ich hab Delfine gesehen).
Zurück von der Insel sollte es eigentlich mit der Fähre in die Vereinigten Arabischen Emirate gehen um von da weiter in dem Oman zu reisen aber am Ende der 29 Tage im Iran verlässt uns das Glück, was wir bisher mit unseren Transportmitteln hatten. Die Fähre ist gecancelled, ganz ganz großartig. Am Fährhafen gabelt und José auf, ein Portugiese der mit seinem Rad alle Portugiesischen Forts besuchen will, während er dass Rad wieder zurück zu seinem ursprünglichen Besitzer nach China fährt (verrückte Nummer). Er nimmt uns mit zu seinem Couchsurfing-Host bei dem wir übernachten können um zu entscheiden was wir jetzt eigentlich machen wollen. Die nächste Fähre fährt erst in 3 Tagen, unser Visum läuft in 2 Tagen ab d.h. wir müssten es verlängern und wir wollen mindestens eine Woche im Oman bleiben und trotzdem Johannes Geburtstag in Goa am Strand feiern. Einen Vormittag bei zwei verschiedenen Reisebüros später bekommen wir die letzten Plätze im Flieger nach Schiras, um dann nachts weiter nach Muskat fliegen werden. Die Entscheidung war nicht so einfach, da wir den Großteil der Reise eben nicht mit dem Flieger zurückzulegen wollten aber manchmal kommt es eben anders als man denkt.
Man könnte also meinen, unser letzter Tag im Iran war nicht so optimal aber auch an diesem Tag sind es wieder die Iraner selbst, die mich einfach überwältigen. Während wir am Flughafen in Schiras auf unsere Koffer warten, spricht uns ein Iraner auf Deutsch an. Er lebt seit seinem Studium mit seiner Familie in Deutschland und wollte mal fragen, was uns in sein Heimatland verschlägt. Und ehe wir uns versehen sind wir eingeladen ein paar Stunden in seiner Wohnung zu schlafen, bei seinen Schwiegereltern zu Abend zu essen und werden in der Nacht noch zurück zum Flughafen gefahren. Auch das ist mal wieder so ein typisches Iran-Erlebnis und eine Art von Gastfreundschaft, die man zu Hause irgendwie leider nicht erleben würde.
4 Antworten
J M
Ihr seid so unglaublich mutig … man soll doch nicht mit fremden Männern mitgehen … hat Mutti immer gesagt :0) Ich liebe Eure Geschichten und es ist großartig, was ihr alles Tolles erlebt … Jetzt bin ich in Berlin und du nicht da …. *schluchz … Genießt die unglaublichen Momente und die freie Zeit! Knutsch
Claudi
Manchmal muss es eben Klischee-Tourismus sein… Ich hab auch ne Delfintour gemacht und hab mich ein bißchen dafür geschämt 🙂
Tatizzle
Hey, für Delfine tut man alles, Delfine sind die Einhörner der Meere!
melanie
Ein gemeinsamer Freund der nicht genannt werden möchte, meint Schwertwale sind die Einhörner der Meere und generell werden Einhörner zeitnah durch Basilisken abgelöst in ihrer Beliebtheit. Das könnt ihr ja nochmal ausdiskutieren 🙂