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Indien – ein erstes Fazit

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Puh…Indien, ich gebe zu, dass ich zu Anfang der Reise ein bisschen Angst vor dir hatte. Nicht, weil ich der Überzeugung war dass es gefährlich wäre (auch das scheint eine vorherrschende Meinung zu sein), sondern weil ich nicht wusste ob ich so gut mit dir umgehen kann. Ein Land so groß wie Europa, nur eben mit der doppelten Einwohnerzahl. Die Menschenmassen, Armut, Hitze, Dreck, Gestank und das Verkehrschaos, kann ich das überhaupt über einen längeren Zeitraum aushalten oder wird mir das nicht Alles zuviel?
Und dann ist man tausende Kilometer durch die Gegend gereist und fragt sich, wie man ein Land in Worte fassen soll, was so überwältigend ist?

Indien, du bist riesig und nahezu jeder Bundesstaat ist wie ein anderes Land – Menschen, Sprache, Landschaft, auf einmal ist alles anders.

Du bist wahnsinnig dreckig. Du wirst deinen Müll einfach irgendwo hin, auf die Straße oder aus der offenen Tür im Zug. Deine Abgase können einem die Luft zum Atmen nehmen und du spuckst mir die rote Pampe der Bethelnüsse vor die Füße.

Indien, du bist wunderschön mit deinen Stränden in Goa, den riesigen alten Forts in Rajasthan, dem Taj Mahal in Agra und deinem religiösen Durcheinander in Varanasi.

Du klingst nach Bollywood und Straßenlärm und du bist immer viel zu laut. Du benutzt ständig die Hupe, stellst die Lautsprechern an deinem Handy zu laut und streitest dich lautstark auf der Straße.

Indien, dein Essen macht süchtig. Soviele Gerüche, Gewürze und Geschmacksrichtungen, dass man nicht weiß wo man anfangen oder aufhören soll.

Du starrst mich an. Jeden Tag, auf der Straße, im TukTuk, im Zug, im Supermarkt – schamlos und ausdauernd, ohne Schuldgefühle. Aber nicht mit mir, ich starre zurück.

Indien, deine Farben leuchten wie sonst nirgendwo: ein Sikh mit einem knallorangenen Turban im Sonnenuntergang, die Blumenketten in den Tempeln, weißer Marmor und roter Sandstein, die goldene Wüste, silberne Armbänder bis zum Ellenbogen, die Morgensonne am Ganges und deine stolzen Frauen in ihren wunderschönen knallbunten Saris.

Du bist anstrengend. Man läuft immer Gefahr überfahren zu werden, du versuchst ständig mir das Geld aus der Tasche zu ziehen und willst mich dabei unentwegt überzeugen, dass ich jetzt ein TukTuk brauche, my Friend.

Hey Indien, ich bin froh dass sich unsere Wege erstmal trennen aber ich vermisse ich dich jetzt schon. Der Lärms, die Farben, dieses wunderbar verrückte Chaos werden mir fehlen aber keine Angst, ich komme zurück!

Eine Antwort

  1. marit
    |

    ach schön, liebe melanie…

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